Das heißersehnte Playdate mit Sams großer Liebe Lilly hat nun endlich stattgefunden! Sam war praktisch am Ende mit den Nerven. Jeden Tag fragte er mich danach und wenn wir Lilly und ihre Mutter sahen, schob er mich mit Nachdruck in ihre Richtung: „Please, ask mal, Mama!“ Mir war es schon peinlich immer wieder nachzuhaken. Will die Mutter nicht? Does she not approve of Sam? Sollte ich Sam mal wieder die Haare schneiden? (Auf keinen Fall, um meinem Sohn ein Date zu verschaffen – Hallo?) Wo lag das Problem?
Ich habe es nicht herausgefunden, aber gestern war es endlich soweit! Das große Treffen! Auf dem Diana Memorial Playground mit dem großen Piratenboot! Ein würdiger Ort.
„Mama, Lilly ist the princess and ish bin die Pirate und dann rette ish she.“ Spitzenidee. „Was machen wir mit der kleinen Schwester Carrey?“ „Die soll nish mit!“ Tja, das Los der kleinen Geschwister.
Um 15 Uhr sind wir verabredet. Ab 14.23 Uhr fragt Sam alle 30 Sekunden: „Wann kommt Lilly?“ Um 14.44 Uhr glüht mein Ohr. Um 14.47 Uhr stehe ich kurz vor einem Tinnitus. Um 14.53 Uhr nötigt mich Sam, die Mutter seiner Flamme anzurufen, um zu fragen wo sie bleiben. Ich tue nur so, als ob ich sie anrufe und spreche mit einer imaginären Mutter, die mir antwortet, dass sie gleich da sind. Ich bin doch nicht bescheuert und mache mich noch mehr zum Affen.
Um 15.04 (Sam hat bereits einen breakdown hinter sich, den ich mit einer Kugel Eis abfedern konnte) ruft mich die echte Mutter an: „We’ll be 15 minutes late for the playdate“. Ich bin kurz davor, ihnen ein Taxi zu spendieren, damit sie es in 5 Minuten schaffen. Ich reiße mich zusammen. Sam isst schniefend sein Eis.
Und dann ENDLICH!! „MAMA!!! Ish kann ihre pink coat sehe!!“, brüllt Sam vor Glück, als ob Darth Vader ihm gerade höchstpersönlich ein Lichtschwert geschenkt hat. Da kommt sie mit ihrer Mutter und – es ließ sich wohl nicht verhindern – auch mit der kleinen Schwester. Sam rennt erst mal eine Runde im Kreis. Eine klassische Übersprungshandlung.
Wir gehen zusammen zu dem Piratenboot, aber Lilly will zuerst lieber auf einen Stein klettern und runterrutschen. Sam wird nervös. „Ish will mit sie auf das Pirateboat!“ Aber Lilly will vom Stein rutschen. Sam guckt sich das eine Weile an und rennt dann alleine los. „Jesus“, sagt die Mutter, „ich wünschte es würde etwas von Sams Waghalsigkeit auf Lilly abfärben… her daredevil is sliding down that rock.“ Und tatsächlich: Lilly ist zu Sams Entsetzen mit dem Abenteuer ‚Vom Stein Rutschen’ mehr als glücklich. Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. „Eigentlich mag sie das Piratenboot total gerne“, versucht Lillys Mutter Sam zu beruhigen, „vielleicht beim nächsten Playdate?“
Wenigstens rennen sie später doch noch zusammen über den Spielplatz und Sam kann ihr seine „Secret path“ zeigen. Aber die Krönung des Tages war: Das gemeinsame Abendessen in einem kleinen Kindercafé um die Ecke. Es gibt nur Pizza. Der Haken an der Sache: Sam mag keine Pizza, also nur den Rand. Ihm wird schlecht von Käse. Schon wenn er Käse riecht. Aber er mag den knusprigen Rand der Pizza.
Und jetzt kommt’s: Lilly mag nur den Innenbereich der Pizza. Und so sitzen sie nebeneinander, in vollkommener Harmonie vereint und Sam im Glück, weil er Lillys „leftovers“ essen darf. Beim Nachtisch geht es weiter. Es gibt Cupcakes mit einer 4 cm dicken Zuckerglasur. Und auch hier: Lilly mag nur die Glasur, Sam nur den Kuchenteil. Glücklichst sitzen sie nebeneinander am Tisch und Sam überlässt seiner Lilly die Zuckerglasur und genießt den Kuchen. Was für ein süßes Paar! „Well, they won’t have any problems in the kitchen“, sage ich zu Lillys Mutter. Sie lacht. Ich mag sie. Und nicht nur weil sie über meine Witze lacht. Ich glaube, sämtliche Beziehungen mit der Familie sind sehr ausbaufähig! Ich glaube fast, ich habe auch eine neue Freundin gefunden.
Tags: Liebe
3 Comments
Ish liebe Sam weil Eure Geschichten zaubern mir immer ein großes Lächeln auf die mouth 🙂
Sonnige Grüße
Liebe Britta, wie schön! So soll es sein!
Happy weekend!
Lucie
Eine richtige kleine Love Story, zu schön!